Erzwungene Gehilfenschaft an einem Kriegsverbrechen

Eine Untersuchung juristischer Problematiken der Nachkriegszeit anhand eines fiktiven Kriegsverbrechens

Autor/innen

  • Raphael Steuerwald

DOI:

https://doi.org/10.5281/zenodo.5354852

Schlagworte:

Strafrecht, Von Schirach, Gehilfenschaft, Kriegsverbrechen, Nachkriegszeit, Art. 18 StGB

Abstract

In einem fiktiven Fall im Roman «Der Fall Collini» von Ferdinand von Schirach wird ein Dolmetscher unter Druck gesetzt, woraufhin er Befehle zu einem Kriegsverbrechen übersetzt. Ein fiktives Gericht verurteilt ihn nach Kriegsende zum Tod. Die Hilfeleistung des Dolmetschers ist zwar tatbestandsmässig, eine Verurteilung aufgrund von Art. 18 StGB jedoch nicht denkbar. Zudem befand sich der Dolmetscher in einer Zwangslage zwischen seiner Gehorsamkeitsplicht und der Pflicht, sich rechtmässig zu verhalten. Der Täter wird indes nicht angeklagt, was ein Hinweis auf die juristische Problematik der Nachkriegszeit ist: Die deutsche Justiz ahndete Kriegsverbrechen lange Zeit nur halbherzig. Von Schirach zieht mit seinem Roman Parallelen zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts, zumal vergleichbare Problematiken zur Entwicklung des Völkerstrafrechts führten.  

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Veröffentlicht

2021-09-01

Zitationsvorschlag

Steuerwald, R. (2021) „Erzwungene Gehilfenschaft an einem Kriegsverbrechen: Eine Untersuchung juristischer Problematiken der Nachkriegszeit anhand eines fiktiven Kriegsverbrechens“, cognitio – studentisches Forum für Recht und Gesellschaft, 2(2). doi: 10.5281/zenodo.5354852.

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